VARNA REGION

VARNA REGION

VARNA REGION

Die Varnaer Region befindet sich im nord-östlichen Teil Bulgariens. Dazu gehören das östliche Gebiet der Donauebene – die Dobrudja, bekannt als die Kornkammer Bulgariens, Ludogorie und im Osten grenzt das Territorium an die weitläufigen Strande der nördlichen Schwarzmeerküste.

Tourismus, ein traditioneller Wirtschaftszweig, ist historisch verbunden mit der Entwicklung Nord-Ost-Bulgariens. Nicht zufällig sind gerade hier, im nördlichen Teil der Schwarzmeerküste, einige der bekanntesten Seebäder des Landes wie „Albena“, „Goldstrand“, „St. St. Konstantin und Elena“ gebaut worden.

Die Varnaer Region ist eine der wichtigsten Wissenschafts- und Kulturzentren des Landes. Hier befinden sich neun Hochschulen, vier davon in der Stadt Varna. Als wirtschaftliches, kulturelles und administratives Zentrum, ist Varna eine der sich am dynamischsten entwickelnden Städte in Bulgarien.

Die Hauptcharakteristik dieser Region ist der hohe Grad an Konzentration und Spezialisierung der Produktion. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Schiffsbau und die Motorenherstellung. Der Automobilbau ist in der Städte Schumen und Veliki Preslav konzentriert. Eine wichtige Bedeutung für die Region und das Land haben die Nahrungs- und Genußmittelindustrie, die Glasherstellung, die Porzellan- und Keramikproduktion, die Schneider- Tex-til- und Schuhindustrie, Elektronik und Elektrotechnik.

Eine außerordentliche Bedeutung für die Entwicklung der Landwirtschaft in diesem Teil Bulgariens gehört dem Weinanbau und der Weinherstellung. Auf dem Territorium der Varnaer Region gibt es einige der ältesten Weinkeller im Land. Die Landwirtschaft ist ein strukturbedingter Zweig der regionalen Wirtschaft.

Schloss und Park „Euxinograd“

Im Jahre 1882. nach dem Projekt des Wiener Architekten Ruppelmeier, begann 8 km nördlich von Varna. der Bau des Schlosses Euxinograd , das den Namen „Sandrovo“ (nach dem Fürsten Alexander Batenberg-Sandro) trug.

Im Jahre 1882 erhielt Fürst Batenberg als Geschenk vom Rat der Vorsteher des Griechischen Erzbischofsitzes das Kloster „St Dimiter“, mit den dazugehörigen Weinbergen. Ländereien und anderen Besitztümern, die sich an diesem Ort befanden. Später erweiterte der Fürst seinen Besitz bis zu den heutigen Grenzen von ca. 80 ha. Im Jahre 1893 wurde auf Drängen von Fürstin Maria Luisa, die Frau des neuen Bulgaren Zaren Ferdinand, dieses Gut umbenannt in Euxinograd- Gastfreundliche Stadt.

Die Errichtung des bekannten Parks von Euxinograd begann im Jahre 1890. Mehr als 200 verschiedene Pflanzenanen vom Mittelmeer, aus Asien und Süd-Amerika, von Ferdinand persönlich ausgesucht, existieren hier in verblüffender Harmonie. Auf der extra von der Mündung des Kamtschia Flußes hierher gebrachten Erde, wächst eine hundertjährige hima-layische Zeder und daneben gedeihen Palmen. Zwei elegante Brücken, eine aus Metall und die andere aus Zement imitieren den Stamm eines riesigen umgestürzten Baumes, sie ergänzen herrlich die Architektur dieses Parks.

Heute ist“ Euxinograd“ eine Regierungsresidenz.

Das Schloß von Baltchik und der botanische Garten

Ein unbedingtes Ziel eines Touristen Ausflugs nach Baltchik ist der Besuch des Schlosses „Tihoto Gnesdo“ (Stilles Nest) und des einmaligen Parks, der sich über 35 ha erstreckt.

Mehr als 3000 Gewächse existieren hier, was beweist, das das Klima in diesem Teil der Schwarzmeerküste gleich günstig für die Flora des Mittelmeers wie auch für die seltenen Pflanzen aus 4 verschiedenen Erdrichtungen ist. Zu den Meisterwerken des Parkwesens aber gehören das Rosarium und die in Europa größte Kaktee n Sammlung . Sie verfügt über mehr als 250 verschiedene Arten.

Die ehemalige Sommerresidenz der rumänischen Königin Maria zeichnet sich durch ihre einmalige Romantik aus. Die italienischen Architekten Ameriko und Augustino schufen hier eine echte Legende indem sie die Naturgegebenheiten mit materiellen Visionen der Dichter und Träumer anreicherten. So entstand 1926 ein unvergleichliches Architekturensemble an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Der Park des Schlosses ist gedacht und auch ausgeführt wie das bekannte Labyrinth auf der Insel Krit. Ein elegantes Detail, das architektonische Ensemble ergänzend, ist die kleine Kirche , eine genaue Kopie eines Tempels auf der Insel. Ihre Wände sind von Meistern der Wandmalereien aus dieser Zeit gestaltet worden. Sie stellen die Königin und ihre Tochter mit den Porträten von Heiligen dar, wobei die ostgriechisch-orthodoxe Tradition eingehalten wurde. Der Spaziergang durch den Park führt an dem in der Welt einzigen Schloß mit Minarett – in völliger Harmonie mit der Kuppel einer Moschee, an einem Marmortnron – der aus Florenz hierher gebracht wurde, der „Seufzer-Brücke“, riesige Tongefäße-aus Marokko, einem Ziehbrunnen im Mittelmeerstil und Bassin, die den römischen und mauretanischen Stil in der dekorativen Kunst verbinden, vorbei. Eine Legende erzählt, daß die Königin Maria sich dermaßen mit diesem Platz verbunden fühlte, daß sie wünschte, auch nach ihrem Tod hiar zu bleiben, In einem speziellen Glasgefäß wurde ihr Herz in einem der Uhren im Park eingemauert und 24 Stunden bewacht.

Kap Kaliakra

Das ist eines der anziehendsten Winkel an der bulgarischen Schwarzmeerküste , 2 km ins Meer hereinragend, ist Kaliakra das längste Kap an der bulgarischen Küste. Der Name übersetzt bedeutet „Schönes Kap“. Man nannte es wegen der bordeaux-farbenen Felsen an der Küste so.

Während der hellenistischen Epoche gebaut, erlebte die Festung Kaliakra ihre stürmischste Zeit im XIV. Jahrhundert während der Zeit des bulgarischen Bojaren Balik. Während der Zeit des türkischen Überfalls unterfiel das Kap einer grausamen Belagerung. Alle Militärs und Bewohner der Festung wurden umgebracht. Arn Leben blieben nur 40 Mädchen. Sie zogen den Tod der Ehrlosigkeit vor, flochten heimlich ihre Zöpfe zusammen und stürzten sich, an den Händen gefaßt, von den hohen Felsen ins Meer.

Aladsha Kloster

Es befindet sich 14 km von Varna entfernt und ist das bekannteste Felsenkloster an der bulgarischen Schwarzmeerküste . Die Mönchszellen und die Kapelle befinden sich in einer Gruppe natürlicher Höhlen, die sich im Kalksandstein gebildet hatten. Wie man heute annimmt steht dieses Kloster im Zusammenhang mit der, in dieser Zeit in der Byzanz und Bulgarien verbreiteten Lehre über göttliche Kraft „Hesychasmus“.

Auch heute noch erkennt man in 40 m Höhe in den Felsen ganz genau die Räume des Klosterkomplexes, die Kirche, die Kapelle, eine spezielle Kirche für stille Gebete, eine Grabstätte, eine Küche, ein Eßraum, die Mönchzellen und die Wirtschaftsräume. Alle diese liegen auf 2 natürlichen Terrassen – eine über der anderen. In der Vergangenheit war die Kirche reich mit Wandmalereien dekoriert, was wahrscheinlich auch der Anlaß war, daß man das Kloster „Aladsha“ (bunt, vielfarbig) nannte. Seit dem XVII-XVIII. Jahrhundert funktioniert das Kloster nicht mehr.

Naturchutzgebiet Longos

An den flachen Stranden des Flusses Kamtschia, bei der Mündung ins Schwarze Meer befindet sich das Naturschutzgebiet Longos, was eine Fläche von 842 ha einnimmt und das 30 km südlich von Varna liegt . Das ist kein einfacher Wald, da hier die Lianen teils eine Länge bis zu 50 m erreichen, und bilden an ihren feuchtesten Stellen einen undurchlässigen Vorhang. Die riesigen jahrhundertealten Bäume hängen über dem Fluß. Nur die durch die Äste dringenden Sonnenstrahlen schaffen hier ein besonderes Gefühl für die Rätselhaftigkeit und Mystik. Das Bild erinnert an einem tropischen Wald. Das ist übrigens der letzte Vertreter Longos in Europa. Die Verschiedenartigkeit der Bäume und Gewächse ist beeindruckend – mehr als 40 Arten. Die seltenen bunten Sumpfblumen -wie Bitinski Blaustern, Hahnenfuß u.s.w. geben dem Wald einen größeren Reiz.

Pobiti Kamani / Steinerner Wald /

Er befindet sich 18 km westlich von Varna und ist eines der unwahrscheinlichsten Naturphanomene in Bulgarien. Er besteht aus natürlichen Steinkolonnen, die teilweise eine Höhe von 6 m erreichen. Einige Reihen der Steinkolonnen schaffen den Eindruck, als wenn zwei Konusse zusammen montiert sind, sie halten sich kaum auf den Spitzen. Interessant ist auch die Kolonnengruppe, die wie versteinerte Tiere oder gefrorene Wasserfälle aussieht. Einige erreichen eine Höhe von bis zu 12m. Der Theorie nach hat sich der „Steinerne Wald“ bei Varna vor 50 Millionen Jahren gebildet, als diese Gegend noch Meer war. Als sich das Meer zurückzog, erosierten die Ablagerungen und bildeten die heutigen seltsamen Formen.

Die Gemütlichkeit des bulgarischen Hauses

Der Besuch eines bulgarischen Hauses ist

eines der interessantesten Attraktionen für die ausländischen Gäste unseres Landes. Der Empfang mit Brot und Salz an der Tür des Hauses vom Hausherr und Glas Wein oder Schnaps ist Tradition, was die Gastfreundschaft des Bulgaren symbolisiert. Die schmackhaften Gerichte, das traditionelle Blätterteiggebäck oder Kuchen, zubereitet von der Hausfrau, sind eine Illustration der Art, wie eine bulgarische Familie ihre Freunde und Gäste empfängt. Interessant für die Besucher ist auch die ethnografische Exposition von Trachten und Gegenständen, die man in den zu besuchenden Häusern sehen kann.

Die Kunst Wein herzustellen

In der Varnaer Region hat die Weinherstellung eine Tradition mit hundertjähriger Geschichte. Bereits mit der Gründung des Bulgarischen Staates im Jahre 681 übernahmen die Urbulgaren die Erfahrung der thrakischen Bevölkerung für die Weintraubenzucht und die Herstellung von Wein. Davon zeugt der im Gebiet von Preslav gefundene Weinkeller aus dem VII-X. Jahrhundert. Im nordöstlichen Teil von Bulgarien, der sich in drei Unterregionen aufteilt, werden etwa 30% des Weinanbaus Bulgariens getätigt. In der Varnaer Region, bekannt als „weiß“, werden vor allem weiße Sorten angebaut. An ihrer nördlichen Schwarzmeerküste werden weiße – halbtrockene Weinsorten sowie Dessertweine hergestellt, sowie auch Material für die Herstellung von Schaumweinen.

Im Weinkeller von „Euxinograd“ /Bild l/ werden der bekannte Wein „Euxinograder Wein“, Weine der Sorten „Dimiat“, „Riesling“, „Chardonnay“, „Juni Blanc“, „Tamjanka“ und „Rkaziteli“ gekeltert Weiter Land einwärts werden die Sorten „Dimiat“, „Riesling“, „Muskat O’tonel“, „Rkaziteli“, „Chardonnay“, „Aligote“, „Traminer“, „Silvaner“ und „Sauvignon Blanc“ angebaut. Im südlichen Teil der Region werden : Sorten wie „Dimiat“, „Roter Misket“, „Tamjanka“, „Juni Blanc“, „Ries- j ling“, „Pamid“, „Cabernet Sauvignon“ und „Merlot“ gezüchtet. Weiße-und rote trockene-, halbtrockene- und Dessertweine, Destillate für die Herstellung von Brandy werden sowohl im Regionsinnere als auch in ihrem südlichen Teil hergestellt. Im Dorf Osmar baut man den, im ganzen Land bekannten, Osmar-Pelin (Wein mit Heilkräuter) an. Einen besonderen Platz auf dem bulgarischen Festkalender nimmt das Datum 14. Februar – Tag des Heiligen Trifon Saresan ein. Eine Erzählung für die Heiligsprechung des Heiligen Trifon als Beschützer der Weinberge in unserem Land trifft man erstmals auf einer Ikone von 1868 an, wo der Heilige mit einem Rebenmesser in der Hand abgebildet ist. Jährlich am 14. Februar „beschneiden“ die Winzer die Reben und begießen sie mit Wein „für eine gute Ernte“. Jeder Winzer trägt auf dem Kopf einen Kranz von Reben. Danach gehen sie nach Hause und feiern bis zum nächsten Morgengrauen.

KOCHKUNST

…..probiere den Unterschied

Die Gastronomen sind einstimmig der Meinung, daß die Küche in der Varnaer Region schmackhaft, pikant und abwechslungsreich ist. In ihr gibt es auch etwas für den auserlesensten Geschmack. Wer ist nicht zufrieden mit dem Überfluß an Obst und Gemüse, angebaut in den sonnigen Küstenebenen, von dem saftigen, gegrillten Fleisch oder Gericht, angerichtet mit pikanten Saucen, wer würde auf die, auf kleinem Feuer gegarten vegetarischen Gerichte verzichten?

Die kulinarische Geographie in der Varnaer Region ist reich an appetitlichen Spezialitäten und exotischen Leckereien: Blätterteiggebäck nach Dobrudjaner Art, Fischsuppe, doch so wie man sie am Meer oder an der Donau zubereitet oder Muscheln, wie man sie in Baltchik serviert…

In gemütlicher Atmosphäre, in einem typischen Wirtshaus der Region wird man Sie außer mit dem traditionellen Schopska – Salat und dem kalten Weintraubenschnaps auch mit Weinblatt- oder Kohlblattrouladen, gefüllten Paprikas, dem Müller-Kavarma, Kloster-Gjüvetsch (Speise von Fleisch und Gemüse), mit Moussaka und Stomna Kebap empfangen. Salat aus Tschirus – getrockneter Stöcker, gebratene Scholle oder gebackenen Schwarzmeerfisch gehören auch zu den verbreitesten örtlichen Delikatessen. Den kleinen Fisch Trizona, bereitet man außer gebraten in den Küstendörfern auch als Sardelle zu. Zu den Salaten gehört unbedingt der aromatische Weintraubenschnaps und zum Essen ein leichter Wein – wie Dimiat, Riesling, Chardonnay, Tamjanka und Rkaziteli oder die schweren dicken Rotweine Merlot, Kaberne und Gamsa. Zu dem heißen schwarzen Kaffee serviert man Eierkuchen mit Honig und Nüssen oder süße Baklava (Blätterteig mit Nüssen und Zuckersirup). Bekannt für die Region sind auch die leicht mineralisierten Tischwässer, die in der Nähe von Tirgowischte und Kavarna entspringen.